Buchtipp
Bis zum Grund der Welt
Das abenteuerliche Rennen
um die Kartierung des Meeresbodens
OT: The Deepest Map: The High-Stakes Race to Chart the World’s Oceans
Laura Trethewey
www.mare.de
Leseprobe – Ein Auszug:
… Die Ozeane bedecken drei Viertel der Erde, doch noch bis Anfang 2020 waren kaum 25 Prozent ihres Grundes erforscht. Während die Menschheit zum Mars strebt, verbleibt so auf der Oberfläche unseres Planeten eine schier endlose Fläche unbekannten Terrains. Nun aber hat ein spektakuläres Rennen begonnen: Wissenschaftler, Investoren und private Abenteurer haben es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die letzten weißen Flecken auf dem Globus zu kartieren.
Mit Laura Trethewey folgen wir einer Reihe faszinierender Charaktere, die sich diesem Projekt verschrieben haben, und entdecken seine Chancen und Gefahren: Was wird uns der Grund der Meere über den Ursprung des Lebens lehren? Welche Ressourcen liegen hier verborgen und wer wird sie beanspruchen? Und wie können wir schützen, was wir aus nachtschwarzer Tiefe ans Tageslicht befördern?Im Jahr 2017 entstand in Zusammenarbeit der Vereinten Nationen
und der privaten Nippon Foundation ein Projekt mit der Bezeichnung Seabed 2030, das sich zum Ziel gesetzt hat, bis zum namens gebenden Zeitpunkt eine vollständige Karte des Meeresbodens aller Ozeane zu erstellen. Unter der Leitung eines zusammengewürfelten Haufens von Hydrografen aus aller Welt nahm sich Seabed
2030 zum Ziel, Schiffe, die, vom Kreuzfahrtschiff bis zur Luxusjacht, ohnehin auf den Weltmeeren unterwegs sind, dazu anzuhalten, relevante Daten zu sammeln und zu übermitteln. Parallel sollten neue autonome Technologien genutzt werden, um den Meeresgrund mithilfe von Drohnen zu vermessen. Hinter allem steht die Hoffnung, an einem Wendepunkt in der Geschichte, an dem die Erde aufgrund des Klimawandels eine Reihe von miteinander zu sammenhängenden Krisen durchlebt, dank Seabed 2030 eine Karte erstellen zu können, die uns dabei hilft, uns selbst und den Planeten
zu bewahren. Dann müssten wir auch nie wieder lesen, dass wir den Mond besser kennen als den Ozean, und uns fragen, warum das so ist – denn endlich wäre die Karte vollständig. …
Die Initiative Seabed2030 hat sich jedenfalls das Ziel gesetzt.
