Gummi-Stiefel vs. LederLuxus?

Gummistiefel und damit schwitzende, feuchte Füße fand ich längst doof, sich im Laufe der Zeit verhärtende und damit bald jeden „Gripp“ verlierende Sohlen ebenfalls … – Nee, Schluss damit! 

Ein vernünftiger Ersatz sollte endlich her – und, so las und hörte man, es gäbe da einen, nämlich diese famos-chicen Leder-Segelstiefel …, wie z.B. von

Optisch schöne Dubarry Leder-SegelstiefelDubarry

Also solche, die alle Wünsche erfüllen sollten:
wasserdicht und atmungsaktiv, mit GORE-TEX-Futter und NonSlip-NonMarking-Sohlen.
Yeah!

Aber, nun ja, diese Dinger haben ihren Preis, nämlich so ca. stolze € 380,-  ¡Hola!

Um sich nicht ad hoc zu verschulden, ging’s demnach erst einmal zum bekannten Online-Kaufhaus Ebay, dort mal schauen ob da nicht vielleicht etwas Günstigeres wartet ersteigert zu werden … – und sieh da, ja! Hurra, ein Schnäppchen! Wenig später wurden die Edeltreter zum verausgabten Gegenwert weniger 10er ins Haus geliefert. Die Freude war groß, das sichtlich gut erhaltene, gepflegte Leder machte Eindruck, die Sohle sah aus wie neu:

Wunderbar!

Die Erprobung fand kurz darauf statt, die Sohlen stoppen ganz hervorragend auf dem feuchten Deck, auch die wärmenden Helly-Hansen Polar-Socken passten noch gut in die vorausschauend in leichter Übergröße erworbenen Stiefel, und ja –  Leder am Fuß sieht auch auf dem Boot einfach klasse aus! 🙂 ♬ ♬ ♬ ♬ 

Allerdings

währte die Freude nich besonders lange … Nach nur wenigen Ausflügen musste man sehr irritiert wahrnehmen, das sich die Sohlen im Vor- bis Mittelfußbereich begannen vom Stiefel zu lösen, was ein Schreck!
Die folgende Anfrage beim Schuster des Vertrauens erbrachte die wenig tröstliche Aussicht, das er es nur versuchen könne den Schaden klebend und mit hohem Anpressdruck zu beheben, jedoch erfahrungsgemäß leider nicht davon ausgehen könne das dies haltbar sei. Ungläubig vernahm man, das materialbedingt ein Alterungs-Schaden eingetreten sei, der nicht mehr zu beheben ist. Die Schicht Kunststoff zwischen Oberschuh und Sohle hatte sich im Laufe der Jahre in eine poröse bis krümelige, sich auflösende Masse verwandelt = Schuh kaputt! Wie kommt ein Hersteller auf so eine Idee, Material zu verwenden das unweigerlich zerfällt?!

Da man ja nicht so einfach aufgeben mag, versuchte ich mit extra-elastischem Schuhkleber den Schaden zu flicken – ohne Erfolg, es gelang einfach nicht, wieder eine dauerhaft haltende Verbindung herzustellen.

Zwischenzeitlich bei Dubarry um Rat und Hilfe angefragt – freundliches Ergebnis per E-Mail: für 150,- € könne man, von einem Schuster in den Niederlanden, die Stiefel wieder tip-top reparieren lassen.
Uih, hmm … ne Menge Geld – für ein Paar letztlich alte Stiefel … Lieber nicht!

Also – ein zweiter Eigen-Versuch: Auskratzen des gesamten Bröckelzeugs samt wiederholtem Klebeversuch: das hatte ganz schön viel Arbeit und Zeit gebraucht, und, bis auf die Ränder, wo die Klebe einfach nicht recht anzubringen möglich war, schien die Sohle weitesgehends wieder dort wo sie bleiben sollte zu halten, prima! Ok jaa …, so ganz wasserdicht dürften die nun im Sohlenbereich nicht mehr sein, aber da ja keine längeren Fußbäder in Erwartung standen, sollte es soweit erst mal gut sein.

Dubarry-Segelstiefel, Sohle fällt abNur leider schien der Schuhgott dem DIY-Schuster nicht so ganz wohlgesonnen, die nach dem Sommer wieder erste Nutzung der inzwischen recht zweifelhaften „Lieblingsstiefel“ erbrachte ein, trotz aller gemachten miesen Erfahrungen, gewissermaßen überraschendes neues Ergebnis: der Absatz fiel ab! Hä?!
Ja, die Sohle hielt noch immer, aber eben nur bis zum Absatz. – Was nun?! Endgültig aufgeben, das schöne Zeugs endlich in die Tonne treten?
Noch ist es nicht raus …

Tests, Erfahrungsberichte?

Übrigens, sucht man im Web nach anderen Erfahrungsberichten zu dieser Art Segelstiefel und Schäden, so findet man eigentlich nichts … – Ok, eine Fundstelle kam mir unter, und die dortige Beschreibung ähnelt meinem unerfreulichen Erlebnis mit den Dubarry-Leder-Segelstiefeln sehr! 

… Vorsorglich kramt Achim schon mal unsere Segelstiefel hervor. Sorgfältig verpackt, sogar Vakuum gezogen, liegen sie schon länger ungenutzt im Schrank. Wir beide haben Leder-Segel-Stiefel. Nach einigen Fehlversuchen mit Gummistiefeln, sollten es die sündhaft teuren Teile von Dubarry-Prämium-Luxus-Marke sein. State of the art bei Segelstiefeln sozusagen. Wir beide hassen Partnerlook, aber als wir auf der Suche nach Stiefeln waren, wollte keiner zu Gunsten des anderen zurück treten. Wir waren beide sooo heiß auf die coolen Teile. Folglich haben wir beide jetzt den gleichen krümeligen Schrott in unseren Tüten. Dubarry-Prämium-Luxus-Schrott. Die Stiefel-Schäfte sehen gut aus -tiptop – die Sohlen auch, aber die Zwischenschicht zwischen Schaft und Sohle hat sich pulverisiert. Der Puffer-Schaumstoff/Kunststoff existiert praktisch nicht mehr. Die Sohle ist somit vom Stiefel abgelöst. … [Text (Zitat) von (C) https://atanga.de]

Da ich trotz dieser haarsträubenden Erfahrung immer noch nicht von dieser Art Segelstiefel lassen möchte, frage ich mich, und euch, welche Hersteller vielleicht bessere, dauerhaft haltbare, wasserdichte und atmungsaktive Leder-Segelstiefel anbieten?
Taugen die von Henri Lloyd oder die doch etwas günstiger erhältlichen von Compass24, die von www.24ocean.de, oder gar die von „QUAYSIDE“ etwas?

Habt ihr den Tipp, mäßige oder auch gute Erfahrungen gemacht – möchtet berichten?

Aktualisiert am 08. 11. 2024 um 10:54 Uhr