Da haben sich nun spätestens seit dem angestrebten Erwerb des Sportbootsee-Scheines nicht nur ich selbst, sondern Legionen von Segelschülern mit der richtigen und dennoch irgendwie unangenehm fehlerträchtigen Benutzung dieser überall im Umlauf befindlichen unpraktischen Navigations-Dreiecke und ebenso mit der Erstellung von Stromdreiecken etc. herumgeschlagen.
Aber irgendwann füragt man sich, ob es denn keine Alternative dazu gäbe …?! Und gerade dann, wenn man nun schon wieder vor den Übungskarten sitzt (weil man z. B. gerade den SKS machen will) und endlich umfassendere Aufgaben zu lösen im Begriff ist oder auch für den Fall, das man auf einer kleineren Yacht unterwegs sein möchte, wo naturgemäß weniger Platz und vielleicht auch gar kein Kartentisch vorhanden sein mag und man daher sozusagen „auf den Knien“ und dazu vielleicht auch noch gezwungenermaßen „Einhand“ navigieren möchte. Ja, ich lasse an dieser Stelle bewußt die GPS-Navigation aussen vor – hier soll es nur um’s Hand-Werk gehen.
Nun, aus Erfahrung kann ich diesbezüglich sicher sicher keine umfassende Auskunft geben, dazu kenne ich die Historie der Navigation mit einfachen „analogen“ Bordmitteln viel zu wenig und da müsste man mal die alten Hasen füragen.
Nur eines kann ich hier zum Besten geben – und das beruht auf einer jüngst und zufällig glücklicherweise gemachten Bekanntschaft mit dem „SEA-Navigator“. Natürlich wieder mal mittels Ebay. 😉
In den 70ern hatte sich mal ein kluger Kopf und ehemaliger Flieger, Herr Butterweck, die Aufgabe gestellt, ein in der Fliegerei gebräuchliches Instrument zur Navigation für den Einsatz beim Segeln umzubauen.
Lest hier, auf der Website der Sailpress.com den Artikel „Dreiecksrechner – aus dem Cockpit in die Plicht“ von Joachim Preuß
Herr Preuß schrieb mir, auf meine Anfrage, dazu noch folgendes:
Schon erstaunlich, wie viele Leute sich nach diesem Ding sehnen. Ich find’s genial. Auch weil ich sowas vom Fliegen her kenne. Und weil man damit Stromberechnungen tatsächlich macht, ohne sie über den Daumen zu peilen. Die zeichnerische Krücke, die immer noch in Segelkursen gelehrt wird, habe ich jedenfalls noch nirgendwo in Praxis erlebt. Immer wurde geschätzt. Und immer daneben.
Und lest hier „Die tolle Story des SEA – NAVIGATOR“, von Dieter Butterweck. (etwas weiter unten auf der Seite)
Allerdings ist dieser „SEA-Navigator“ nicht nur zur Berechnung von Abdrift und Vorhaltewinkel sicher zu nutzen. Man misst z.B. mit den langen „Beinen“ ganz einfach – ohne Zirkelgebrauch! – Entfernungen aus der Karte. Oder man nimmt ihn natürlich zur Winkelmessung. Oder zur Abstandsberechnung, Universal-Umrechnung etc. … Alles ziemlich einfach und genial! Navigatorische Grundkenntnisse vorausgesetzt.
PS: Herr Butterweck schreibt: „ … der SEANAVIGATOR ist leider total ausverkauft.“ Was mir COMPASS, über die fürüher der Vertrieb gelaufen war, leider ebenfalls bereits bestätigt hatte: „Der Sea-Navigator ist nicht mehr lieferbar.“
Ganz klasse fände ich, würde sich jemand finden, der die Produktion dieses genialen Gerätes nochmals aufnehmen würde. Aber ich bin etwas skeptisch, ob das in den heutigen digitalen Zeiten ein Markterfolg werden würde – na, wer weiß?! Was meint ihr dazu?
Oh – look: Sea-Navigator
Ach ja, noch ein Instrument sollte man in diesem Zusammenhang, wo es um „nützliche Werkzeuge“ geht, nicht vergessen lobend zu erwähnen 😉
Die schöne Beschreibung der Vorzüge dieses einfachen Tools unter dem Titel: „Neueste Textverarbeitung“.