„i don’t like sundays“* – auf der Unterhavel!
Havel, Berlin, Sommerferien, Sonntag-Abend.
Alle Motorbootfahrer wollen nach Hause:
Vollgas!
Sonntag 18 Uhr:
Die Horde will zurück in den Stall – Abendessen, Kneipe, Theater, oder TV locken, möglicherweise auch der in baldiger, zeitlicher Nähe eintretende Feierabend der Schleuse Spandau … – und, morgen muss ja wieder gearbeitet werden, so man gerade keinen Urlaub hat, da bleibt einfach keine Muße mehr noch lange Zeit auf dem Waser zu verdaddeln, also presto!
Auf ganzer Länge und Breite der Unterhavel, naja – ab Wannsee bis zum Pichelsdorfer Gmünd, dröhnt schon längst ein vielstimmig disharmonisches Getöse der Motoren über dem Wasser, und die Wellen gehen hoch! Die Kapitäne des Flusses, auf ihren kleinen, schnellen und mittel- bis sehr großen Kajüt-Motorkreuzern, liefern sich einen Wettkampf, wer möglichst geschwind und unter Zielsetzung einer einzigen Absicht (s.o.), hierdurch aber völlig enthemmt rücksichtslos Wellenberge und Täler auftürmend, die jeden sonstig sich auf dem Wasser aufhaltenden in ordentliche bis höchst un-ordentliche Bewegung versetzt, als Erster das Ende des freien Gewässers erreicht, das Gmünd.
Wehe dem, der hier allzu sorg- & ahnungslos herumtreibt – das ist, am Wochenende, leider der falsche Ort, die falsche Zeit!
Möchte man, als nun völlig „mitgenommener“ Mitnutzer der Bundeswasserstrasse, wohlmöglich ohne jeden Vortrieb mangels sich verabschiedet habenden Windes, diese hurtigen Damen und Herren auf ihren Plastikrössern per Handzeichen um etwas mehr zu haltenden Abstand oder gar gemäßigtere Geschwindigkeit bitten, erfährt man gerne mal den unbezwingbaren LDS -Charme von, rittlinks auf dem Vorschiff ihrer xtelmillion-teuren PS-Rakete, den lieblichen Fahrtwind genießender Dame, die einem abfälligst gestikulierend antwortet, man möge doch die Fresse halten, wenn ihr ans Steuer gebannte (Boots)Mann, gehorsamst die Wünsche der Gattin ausführend, den ihr doch selbstverständlich zustehenden Freiraum erstürmt..
Man fühlt sich wie auf ’nem: Highway …!
WTF.
Fortsetzung:
Andere Misslichkeiten – oder: Motorbootfahrer*innen mögen’s leider zu kuschlig: i don’t like sundays …! (2)
: Platz für einen von Herzen kommenden maritimen Fluch.
* Titel: Eine schlicht, dem Autor situativ naheliegende Assoziation mit einem alten Refrain … – aber, sorry. nee, hier erfolgt aus gewiss nachvollziehbarem Grund kein insofern völlig fernliegender Verweis zum Original-Song. – Aber dieser gerne: s.o.!